INVENTARIO organisiert den Strom der Gegenstände und Gedanken anhand einer Reihe von stabilen Rubriken, „Behältern“, die ausdrücklich gesuchte und konsequent geordnete Inhalte bergen. Paolo Bocchi stellt das Leben als Projekt von Philippe Petit dar, des Seiltänzers, der im August 1974 ein Seil zwischen den Zwillingstürmen in New York spannte, um dann auf 400 Höhenmetern schwebend 45 Minuten lang spazieren zu gehen. Francesco Garutti katalogisiert die tägliche und gewissenhafte Arbeit von André Cadere (1934-1978), der bereits in die Rolle des „Mythos von heute“ erhoben wurde. Dabei bedient er sich ironischerweise der Permutation und Utopie als wesentlichen Bestandteil seines künstlerischen Projekts. Die „neuen Meister“ des modernen Designs Fernando & Humberto Campana unterhalten sich mit Marco Romanelli in einem Interview über die ästhetische Alchemie ihres Projektansatzes. Matteo Pirola schreibt den Eintrag „Fenster“ des „Handbuchs des Architekten“ neu, wobei er Kunst- und Architekturwerke inventarisierte. Mirko Zardini und Giovanna Borasi sammeln Beispiele für städtische Aktionen, die zwischen Provokationen und intelligenten Lösungen stehen. Und noch vieles mehr. Anlässlich des 150. Jahrestags seit der italienischen Einheit widmet INVENTARIO 02 sein Titelblatt Werken, die die Farben der italienischen Flagge erforschen. INVENTARIO handelt nicht von Foscarini: Das Unternehmen ist nur zu Beginn und am Ende der Ausgabe vertreten, in der Interpretation eines stets anderen internationalen Fotografen. In der Ausgabe °02 entdecken wir zwei originelle Aufnahmen des Fotografen Max Rommel, der die Hängeleuchte Caboche und die Tischleuchte Lumiere XXL auf ungewöhnliche Weise vorstellte, indem er sie in der Fahrerkabine eines LKWs fotografierte. Eine einzigartige Kulisse, die sich so in eine Wohnecke verwandelt.