Inventario 19 entfaltet sich als ein Parcours durch Werkzeuge, Werke und Dispositive künstlerischer und gestalterischer Praxis und bringt unterschiedliche Ansätze durch kritische Beiträge und visuelle Erzählungen in Beziehung zueinander. Die Farbpalette, die auch auf dem Cover aufgegriffen wird, fungiert als Metapher für einen offenen Zugang zur Forschung und begleitet den Beitrag von Franco Toselli, der das Heft mit einer persönlichen, autorischen Perspektive eröffnet. Marta Elisa Cecchi stellt die Esercizio di stile des deutschen Konzeptkünstlers Florian Slotawa und sein Werk Garden Tools vor – eine Reflexion über das Ready-made und die Möglichkeiten serieller Variation. Stefania Di Maria widmet sich in einer umfassenden Untersuchung dem Rahmen, verstanden als Schwelle, architektonisches Element und Experimentierfeld, während Andrea Pinotti die Arbeit von Cecé Casile vertieft, der seit über vierzig Jahren Rahmen entwirft und fertigt – in enger Beziehung zu den Werken, die sie aufnehmen, insbesondere Fotografien von Meistern wie Luigi Ghirri und Arno Hammacher.

Chiara Fauda Pichet erinnert an das poetische Projekt des Zuckerwürfels Le Bateau Ivre, konzipiert von Enrico Azzimonti und Jordi Pigem. In der Rubrik Assoluti steuert Alessia Righi einen kritischen Beitrag zu Segno Croce von Armando Testa bei, ergänzt durch einen Essay von Mario Piazza, der den berühmten Friedensplakaten von Armando Milani gewidmet ist. Michele Calzavara zeichnet den außergewöhnlichen beruflichen Werdegang des Büros Diller Scofidio + Renfro nach, während Giulio Iacchetti eine Reihe von Tischuhren vorstellt und zeichnerisch erzählt. Martina Costa versammelt eine Abfolge von Accoppiamenti giudiziosi rund um das Zeichen X, und Damiano Gullì erkundet die expressive Freiheit der malerischen Forschung von Nathalie Du Pasquier.

Innerhalb des Hefts interpretieren die Fotografien von Margherita Bonetti die Leuchten Tobia und Chapeaux in einem ätherischen, stark evocativen Raum und vermitteln eine schwebende, poetische Sicht auf die Objekte – im Dialog mit dem kulturellen Anspruch des redaktionellen Projekts.