Frederick in Kopenhagen
– NØRREBRO
Das Zuhause eines Weltenbummlers
Die Welt hat so einiges zu bieten: Speisen, Getränke, Musik, andere Kulturen.
Im Eingangsbereich der Wohnung steht eine ganze Reihe alter, abgewetzter All Stars, Zeugen wer weiß wie vieler Momente des Aufbruchs und der Heimkehr. „Ich habe es schon immer gemocht, wenn um mich das Leben pulsiert, und in Kopenhagen lässt es sich gut leben, aber ich glaube, dass wir früher oder später wieder aufbrechen werden, es gibt noch so viel zu sehen von der Welt.“
Ein Wikinger von Welt mit dem Koffer stets in der Hand
„Ich bin ein Strandmensch, ich mag heißes Wetter.“ Frederick sieht aus wie ein Wikinger, den es nie lange an einem Ort hält. Der Sohn eines Diplomaten lebte mit seinen Eltern zuerst in Südostasien und dann in Deutschland. Als erwachsener Mann begann er erneut die Welt zu bereisen: Hongkong, Uruguay, Argentinien, Honduras, Australien. „Ich hatte immer dieses Bedürfnis, herauszufinden, was die Welt anderswo für mich bereithält.“ Und die Welt hat so einiges zu bieten: Speisen, Getränke, Musik, andere Kulturen. Alles Dinge, die Frederick sichtlich viel bedeuten. Im Eingangsbereich seiner Wohnung steht eine ganze Reihe alter, abgewetzter All Stars, Zeugen wer weiß wie vieler Momente des Aufbruchs und der Heimkehr. Frederick und seine mexikanisch/amerikanische Freundin sind vor kurzem Eltern von Zwillingen geworden. Die Kinder heißen Kioko Bowie und Siena Indigo, was vielleicht viel über Frederick, vielleicht über seine Frau, vielleicht über sie beide aussagt oder vielleicht sagt der Umstand, dass ich diese Namen so bemerkenswert finde, auch einfach viel über mich als Italiener aus der Provinz aus. „Kioko ist japanisch und bedeutet ‚der das Glück mit der Welt teilt‘. Bowie steht für David Bowie, in der Hoffnung, dass ihm dieser Name die Kraft gibt, zu sein, wer er will. Siena und Indaco sind zwei Farben, Siena ist die Farbe des Sonnenaufgangs in der Toskana, meine Lieblingsfarbe, Indaco ist ein Mitternachtsblau.“ Fredericks Wohnung liegt direkt neben einer alten Brauerei, in einem Stadtteil mit zahlreichen Restaurants, Parks, Kunsthandwerk- und Vintage-Läden. Ich frage ihn, was ein junger Mann von Welt beruflich macht. „Früher habe ich für verschiedene Kommunikationsunternehmen gearbeitet, aber jetzt stelle ich Spirituosen her. Likör, dänischen Branntwein. Das ist ein typisches Produkt hier, das älteste in Nordeuropa, es wird seit fünfhundert Jahren hergestellt. Das Problem ist, dass es heute einen schlechten Ruf hat. Die Menschen assoziieren es mit alten Trinkern, mit ihren Urgroßeltern, sie empfinden es als altmodisch. Ich sehe das für mich als Herausforderung, ich möchte versuchen, es den jungen Menschen wieder näherzubringen, als ein Getränk, das Teil unserer Geschichte ist, ein natürliches, gutes Produkt.“ Er zeigt mir seine Visitenkarte, das Logo ist wunderschön, ein Hirsch mit großem Geweih, das über den Schild hinausragt, die dänische Flagge, eine Krone, Natur. Es lässt an Nachmittage mitten in einer endlosen Landschaft denken, an Hüttenabende vor dem Kamin, an kalten Wind und Schnee, an Schäferhunde vor dem Feuer, an ein Glas, das man mit Genuss langsam leert. Wie sich ein Spirituosenhersteller die Zukunft vorstellt? „Mir gefällt dieses alte Gebäude, der schöne Ausblick, den es hat, mir gefällt, dass es in der Umgebung Lokale und Restaurants gibt, ich habe es schon immer gemocht, wenn um mich das Leben pulsiert. In Kopenhagen lässt es sich gut leben, vor allem im Sommer, in dem die Stadt ein ganz anderes Gesicht bekommt. Aber ich würde auch gern wieder einige Zeit an den Strand, ans Meer zurückkehren. Ich glaube, dass wir früher oder später wieder aufbrechen werden, es gibt noch so viel zu sehen von der Welt.“
HOLEN SIE SICH IHR KOSTENLOSES EXEMPLAR
Zwei Bücher, drei Kontinente, dreizehn Städte, fünfundzwanzig Häuser.
Zwei fotografische Bücher, die von Licht, Menschen und Leben erzählen und eine Reise schildern, die im Jahr 2019 begann und uns an immer unterschiedliche Orte und Breitengrade führte, um ein anderes Licht und damit andere Kulturen des Wohnens zu erleben.