Fare Lume. – Kerzen in Kunst und Design.

11/01/2018

Designer und Künstler wagen eine Neuinterpretation eines Haushaltsgegenstands aus früheren Zeiten, der uns noch heute zu verzaubern weiß. Die Kerze – ein archaisches Artefakt, das die „Domestizierung“ des Feuers für den Alltagsgebrauch ermöglicht. Kuratiert von Beppe Finessi.

Von 5. April bis 21. Mai 2012 war im Rahmen der Design Week im Museo Poldi Pezzoli die Ausstellung „Fare Lume. Candele tra arte e design.“ zu sehen. Die von Beppe Finessi kuratierte Schau präsentierte eine kritische historische Auseinandersetzung mit dem Objekt „Kerze“: einem Gegenstand aus vergangenen Tagen, der jedoch bis heute – trotz der immer stärkeren Durchdringung des Alltags durch immer schnellere, innovative Technologien – nie aufgehört hat, uns zu faszinieren. Denn Kerzen spenden Licht und Wärme zugleich, ermöglichen eine Art „Domestizierung“ des Feuers für den Alltagsgebrauch. Insgesamt wurden im Rahmen der Ausstellung etwa fünfzig Arbeiten gezeigt, deren Bandbreite vom Designobjekt (Kerzen und Kerzenhalter) bis zum zeitgenössischen Kunstwerk, von Bildern über Skulpturen bis hin zu Installationen reichte.
Die Schau war in drei Abschnitte gegliedert.
– Im ersten, im „Salone dell’Affresco“, waren neben Kreationen bekannter Designer auch Werke zeitgenössischer Künstler rund um das Thema Kerze ausgestellt.

Darunter auch „Candele“ (Kerzen, 1976) von Michelangelo Pistoletto. Der Künstler nahm an der Eröffnung der Ausstellung mit einer besonderen Geste teil. Indem er die Kerzen entzündete – der Titel des Werks ist zugleich dessen Werkstoff – gab er ein „leuchtendes Zeichen“ für den Start der Ausstellung. Unter den zeitgenössischen Werken fanden sich darüber hinaus auch Arbeiten von Luis Frangella, Pierpaolo Calzolari und Bonomo Faita.
– Im zweiten Abschnitt, in der „Sala Trivulzio“, wurden Objekte gezeigt, die mit der Form und Gestalt von Kerzen spielen. So etwa die Leuchte von Marcel Wanders, deren flammenförmiges Lämpchen durch Anpusten eingeschaltet wird.
– Im dritten Abschnitt schließlich, in der „Sala del Collezionista“, wurde eine Auswahl an Gegenständen präsentiert, die zwar an sich als traditionell gelten (denken wir etwa an Kerzenhalter), aber immer wieder spannenden Neuinterpretationen unterzogen wurden und werden. Präsentiert wurden hier etwa Projekte großer Architekten, wie O. M. Ungers und Richard Meier, Entwürfe berühmter Designer, wie Bruno Munari und Philippe Starck, und Arbeiten neuer Talente der internationalen Szene, wie Giulio Iacchetti, Ora-ïto, Maarten Baas und Donata Paruccini. Das Ausstellungsprojekt „Fare Lume“ von „INVENTARIO“ wurde von Foscarini aktiv gefördert und unterstützt. Ein weiterer Beleg für den transversalen Zugang des Unternehmens, das auf diesem Weg die verschiedensten Formen von Kunst – Design, Fotografie, Malerei, Bildhauerei – miteinander in einen Dialog treten lässt und dem Betrachter damit neue und ungewöhnliche Perspektiven eröffnet.