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Dialoge des Lichts – Jorge Arévalo illustriert die Beziehung zwischen dem Licht und denen, die ihm Form geben

30/10/2025
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Für What’s in a Lamp? porträtiert der spanische Illustrator und Art Director Jorge Arévalo die Lampen und Designer von Foscarini mit seiner unverwechselbaren Handschrift: reduzierte Linien, kräftige Farben, grafische Eleganz. Ein schwebender Dialog zwischen dem Designobjekt und dem Autor, der es sich vorstellt.

Als international renommierter Illustrator lebt und arbeitet Jorge Arévalo in Madrid, wo er zwischen Creative Direction und Zeichnen pendelt. Nach seinen Anfängen in Werbeagenturen brachte er seine markante Linie in Zeitschriften wie The New Yorker, Vanity Fair und Rolling Stone. Seine prägnanten, lebendigen Figuren entstehen aus wenigen Strichen, die dennoch Rhythmus, Eleganz und Charakter vermitteln. „Ich versuche, eine Figur mit der geringstmöglichen Menge an Informationen zu definieren“, erklärt er, „und diesen Minimalismus in fließende Linien zu verwandeln, die dem Werk Rhythmus und Stil geben.“

In seiner Arbeit für What’s in a Lamp? — das redaktionelle Projekt, mit dem Foscarini Künstler und Kreative aus verschiedenen Disziplinen — Illustratoren, Fotografen, Bildhauer, Animatoren — einlädt, die eigenen Lampen aus einer persönlichen, freien Perspektive neu zu interpretieren — inszeniert Arévalo einen Dialog zwischen den Designern und den von ihnen geschaffenen Leuchten. Auf der einen Seite die großen Meister — Rodolfo Dordoni mit Lumiere, Ferruccio Laviani mit Orbital, Patricia Urquiola und Eliana Gerotto mit Caboche, Marc Sadler mit Twiggy — Persönlichkeiten, die die Geschichte des Designs geprägt und ikonische Leuchten des Foscarini-Katalogs geschaffen haben. Auf der anderen Seite zwei aufstrebende Stimmen — Felicia Arvid mit Pli und Francesca Lanzavecchia mit Allumette — die einen frischen, vitalen und experimentellen Blick in die Zukunft eröffnen.

Nach dem Projekt Chairs & Architects desselben Autors richtet sich der Blick hier nach oben: Das Licht wird zur Protagonistin und die Leuchten werden zu Symbolen von Aspiration und Begehren — leuchtende Präsenz, die sich in ihren Designern spiegelt.

„Lampen faszinieren mich; das Licht einer Lampe in einem Zuhause definiert uns mehr als ein Stuhl. In dieser Serie ist alles ätherischer: Das Objekt der Begierde ist oben, fast mit den Fingerspitzen zu erreichen.“

Jorge Arévalo
/ Künstler

Jede Illustration verbindet grafische Strenge mit erzählerischer Sensibilität. Die Farben — Orange, Magenta und Türkis, durch Schwarz intensiviert — verleihen Helligkeit und visuelle Kraft, während die Beziehung zwischen Leuchte und Designer stets einen menschlichen, intimen Ton bewahrt. Das Ergebnis ist eine Galerie essenzieller und dynamischer Porträts, in denen die Linie zu Licht wird und das Licht zur Erzählung.

Woher stammt dein Interesse am Zeichnen, und wann hast du erkannt, dass es dein beruflicher Weg werden könnte?

Ich habe immer gezeichnet. Als Kind habe ich gezeichnet, wenn ich nicht Fußball spielte. Erst als ich in einer Agentur als Art Director arbeitete, begann ich, Illustration in meine grafischen Projekte zu integrieren. Daraus entstand eine Sprache, ein Stil, der schnell Aufmerksamkeit fand und in Zeitschriften und Zeitungen nachgefragt wurde.

 

Du bezeichnest dich eher als „Illustrator“ denn als „Künstler“. Warum ist diese Unterscheidung für dich so wichtig?

Illustration ist eine Kunst, aber keine Kunst im absoluten Sinn. Ich bin Illustrator. Der Illustrator zielt mit seinem Pfeil auf eine Zielscheibe und muss treffen; der Künstler stellt die Zielscheibe dorthin, wo der Pfeil landet. Wir Illustratoren arbeiten für eine Marke, mit einem Briefing. Diese Klarheit ermöglicht mir professionelles Arbeiten — und zugleich volle Freiheit in meinen persönlichen Projekten.

 

Gibt es einen roten Faden zwischen Jorge dem Creative Director und Jorge dem Illustrator, oder hältst du diese beiden Seiten lieber getrennt?

Sie sind untrennbar. Das eine nährt das andere, bereichert und vergrößert es. Illustration existiert nur in einem grafischen Kontext: Eine Zeichnung auf Papier ist für sich genommen nur eine Zeichnung, keine Illustration. Man muss den Kontext, die Atmosphäre und die Geschichte visualisieren. Ich glaube, das definiert meinen Stil.

 

Wie würdest du deinen charakteristischen Stil in wenigen Worten beschreiben?

Ich versuche, die Figur mit möglichst wenigen Informationen zu erfassen; dieser Minimalismus soll sich jedoch in fließende Linien verwandeln, die dem Werk Rhythmus und Eleganz geben.

 

Welche kulturellen oder künstlerischen Einflüsse haben dich besonders geprägt?

Die Illustration der 1960er-Jahre und das Kino bis in die 1980er. Ich schaue immer zu den Klassikern: Gruau, Sasek, Hirschfeld, Hockney — und noch weiter zurück: Mucha, Lautrec, Schiele und schließlich Velázquez, Goya, Caravaggio…

 

Kannst du deinen kreativen Prozess vom ersten Einfall bis zur finalen Illustration beschreiben?

Der Schlüssel ist, nie mit einem weißen Blatt zu beginnen. Ich starte immer mit einer Hintergrundfarbe, die den Ton des Bildes setzt. Da ich digital arbeite, kann ich Elemente mit der Denkweise eines Designers verschieben — als würde ich eine Collage aus Formen und Proportionen komponieren.

 

Nach Chairs & Architects hast du dich den ikonischen Leuchten von Foscarini und ihren Designern zugewandt. Was war die größte Herausforderung — oder die größte Anziehung — in diesem neuen Parallel?

Leuchten faszinieren mich; das Licht einer Lampe in einem Zuhause definiert uns mehr als ein Stuhl. In Chairs & Architects berühren die Protagonisten ihre Stühle und blicken nach unten; in What’s in a Lamp? ist alles ätherischer — das Objekt der Begierde ist oben, fast unerreichbar, und das Licht scheint etwas zu sein, das man mit den Fingerspitzen berühren kann.

 

Wie sehr hast du Kohärenz innerhalb der Serie gesucht, und wie sehr eine eigene Identität für jede Leuchte?

Ich habe versucht, die Proportionen zwischen Designer und Leuchte kohärent und zugleich sehr menschlich zu halten. Die Designer sollten sich neben ihrem Entwurf wohlfühlen — das war die Herausforderung.

 

Welche Rolle spielt die Farbe in deiner Arbeit und wie wählst du die Palette?

Manchmal braucht eine Serie eine einheitliche Palette, damit das Konzept im Vordergrund bleibt; manchmal bestimmt die Figur oder der Moment die Farben. Schwarz verleiht meinen Illustrationen Kraft und Festigkeit und hebt die anderen Farben hervor. Orange, Magenta und Türkis dominieren.

 

Wie bist du speziell an die Farbe in dieser What’s in a Lamp?-Serie herangegangen?

Ich wollte kraftvolle Farben, die Licht vermitteln. In diesem Fall habe ich dem Objekt Vorrang vor dem Designer gegeben: Die Leuchte sollte strahlen.

 

Diese Serie vereint vier etablierte Designer und zwei aufstrebende Stimmen. War es schwieriger, ikonische Entwürfe neu zu interpretieren oder neue, noch entstehende Vorschläge zu visualisieren?

Ikonische Entwürfe haben bereits eine Geschichte, eine Vergangenheit — es ist einfacher, ihre Essenz zu treffen. Neue Projekte wachsen, verändern sich und schreiben ihre Geschichte — dafür muss ich mehr improvisieren.

 

Gibt es einen anderen Designgegenstand, den du mit diesem Ansatz gern neu interpretieren würdest?

Autos.

 

Was bedeutet Kreativität für dich?

Wenn der Betrachter das Bild genießt, als schaue er aus einem Fenster der Casa Malaparte oder durch das Schlüsselloch eines Jazzclubs in Harlem.

Entdecke die komplette Serie von Jorge Arévalo für What’s in a Lamp? – das redaktionelle Projekt, bei dem Foscarini Künstler:innen und Kreative einlädt, Lampen aus einer persönlichen und freien Perspektive neu zu interpretieren – auf Instagram @foscarinilamps.

What’s in a Lamp? auf Instagram
tags
  • Designer
  • Dordoni
  • Kunst
  • What's in a Lamp
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