La Casa Morbida. – Das weiche Haus.

11/01/2018

„La Casa Morbida“ befasst sich mit der ebenso traditionellen wie hochmodernen Welt des Textildesigns und beschreibt die Beziehungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen handwerklicher Fertigung und moderner Produktion. Kuratiert von Beppe Finessi.

Einem in der Tradition verwurzelten und zugleich hochaktuellen Thema – dem Textildesign – war die von Beppe Finessi kuratierte Ausstellung „La Casa Morbida“ gewidmet, die von 26. März bis 5. Mai 2014 im Rahmen der Design Week in Mailand zu sehen war.
„In Zeiten kontinuierlicher technologischer Innovation und virtueller Welten mag das wachsende Interesse an Textilien überraschend wirken“, so Finessi. „Wir sprechen hier von Geweben aus unterschiedlichen Fäden und Garnen, aus mehr oder weniger natürlichen Materialien, die jedoch zweifellos an alte Zeiten erinnern. Dennoch erlebt dieser Bereich eine Renaissance, es wird viel geforscht und experimentiert, das Thema ist hochaktuell. Das bestätigen auch diverse Ausstellungen und Initiativen, die von Seiten der Öffentlichkeit wie auch von den Vertretern der Branche große Aufmerksamkeit erfahren. Auch Designobjekte – gleich ob industriell gefertigte oder Stücke aus kleinen Kollektionen – legen den Fokus in jüngster Zeit häufig auf das textile Element. Wir sehen Tapisserien, Teppiche und Polstermöbel unterschiedlichster Art, die mit einer unerwartet kreativen Vitalität bestechen, mit einer Wärme, Weichheit und haptischen Qualität, die nur Textiles bieten kann.“

Die Ausstellung zeigte Bezüge zwischen Vergangenheit und Gegenwart auf und verglich Arbeiten aus der modernen Textilproduktion mit den Herangehensweisen und Zugängen des Handwerks. Das Ergebnis war ein spannender Querschnitt durch unterschiedliche Epochen und Disziplinen, mit Werken von berühmten Designern wie Vico Magistretti, Alessandro Mendini, Bruno Munari und Ettore Sottsass. Aber auch neue Talente der internationalen Szene waren in der Schau vertreten, wie etwa Ronan und Erwan Bouroullec, Scholten & Baijings, Matali Crasset, Martí Guixé und Luca Nichetto sowie Künstler, die sich vor allem der narrativen Dimension verschrieben haben, wie Stefano Arienti, Letizia Cariello, Claudia Losi, Rosemarie Trockel und Pae White.
„La Casa Morbida“ führte die Besucher damit durch den gesamten Ausstellungsbereich des Museo Poldi Pezzoli und überraschte dabei mit innovativen Ideen und unerwarteten Anordnungen, dank der die ausgestellten Objekte und die verschiedenen Bereiche des Hauses in einen interessanten Dialog traten.
Das Ausstellungsprojekt „La Casa Morbida.“ von „INVENTARIO“ wurde von Foscarini aktiv gefördert und unterstützt. Ein weiterer Beleg für den transversalen Zugang des Unternehmens, das auf diesem Weg die verschiedensten Formen von Kunst – Design, Fotografie, Malerei, Bildhauerei – miteinander in einen Dialog treten lässt und dem Betrachter damit neue und ungewöhnliche Perspektiven eröffnet.